Banner machen auf den Bolzplatz aufmerksam

Bolzplatz wieder nutzbar

Das Soziokulturelle Zentrum Oerlinghausen KNUP hat in den vergangenen zwei Jahren den ehemaligen Bolzplatz an der B66, direkt neben dem KNUP an der Detmolder Straße, wieder nutzbar gemacht. Nun ist es soweit: Ab sofort steht der Platz der Öffentlichkeit wieder zur Verfügung, nachdem er etwa acht Jahre brach lag und immer mehr verwucherte.

In den letzten Jahren sind viele junge Familien in das Wohngebiet Querriegel und in die Nachbarschaft gezogen. Das KNUP möchte den Kindern und Jugendlichen wieder einen Platz zum Bolzen und Spielen ermöglichen.

Das KNUP war bereits im Jahr 2019 an die Eigentümerin der Fläche, die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, herangetreten und hatte konkrete Forderungen gestellt: Eine Rodung der Brombeerbüsche, die bereits die Mitte des Platzes erreichten und ein anschließendes Fräsen der unebenen Fläche. Erst dann würde sich das Soziokulturelle Zentrum auf eine Anmietung der rund 3.000 Quadratmeter großen Fläche einlassen. Im vergangenen Jahr wurden dann die Arbeiten umgesetzt. Mit schwerem Gerät wurden Büsche und Gehölz entfernt und die Fläche anschließend begradigt. Im Sommer konnte der Rasen das erste Mal gemäht werden – noch am gleichen Tag spielten Kinder auf der Wiese Fußball. Für den Übergang stellte sich ein Garten-Landschaftsbetrieb aus Helpup zur Verfügung, dass das Gelände nicht wieder verwucherte. Gespräche mit der Stadtverwaltung folgten und ermöglichen nun im Rahmen der Jugend- und Sozialraumförderung einen regelmäßigen Rasenschnitt durch den Bauhof. Angedacht ist, dass die regelmäßige Pflege, wie das Schneiden von Büschen und Bäumen, durch das KNUP zusammen mit der Nachbarschaft übernommen wird. Hierzu hat das KNUP in den letzten Tagen Flyer mit einer Einladung zu einem Treffen auf dem Bolzplatz, am Sonntag den 22. Mai um 14 Uhr, verteilt. Dort ist auch Raum für Fragen und Ideen, sowie natürlich für ein gegenseitiges Kennenlernen.

Das Projekt Bolzplatz ist insbesondere für die Nachbarschaft gedacht, daher wäre es toll, wenn auch vielleicht ein bis zwei Mal im Jahr dort gemeinsam klar Schiff gemacht werden kann.

Die Geschichte des Bolzplatzes geht inzwischen über 50 Jahre zurück, nachdem Familie Berkemeier ihr rund 8000 qm großes Grundstück mit den zwei Häusern an das damalige Bundesvermögensamt, aufgrund von Straßenerweiterungen, verkaufte. Die Stadt richtete einen Bolzplatz auf dem nun öffentlichen Gelände ein. Im oberen Bereich standen anfangs noch ein paar Spielgeräte. Im Jahr 2006 endete die Nutzung durch die Stadt Oerlinghausen. Der Stadtrat verfolgte das Konzept »Klasse statt Masse« bei öffentlichen Spielplätzen. Das KNUP, damals noch JZO, übernahm die Fläche. Nach acht Jahren und einigen Fußballturnieren war wieder Schluss, da die Fläche durch Baumrodungen in Mitleidenschaft gezogen wurde. Man trennte sich von dem Gelände da auch die Pflege immer aufwendiger wurde.

Nun hängen zwei große Banner mit der Aufschrift »Bolzplatz am KNUP« am Ballfangzaun und es wurden zwei Bänke und ein Mülleimer aufgestellt. Finanziert wurden die Bänke und der Mülleimer durch das Förderprogramm »Gemeinschaft gestalten – engagierte Nachbarschaft leben« vom Land NRW, sowie durch eine Spende der Bürgerstiftung Leopoldshöhe.

Mit der Wiederbelebung des Platzes sieht das KNUP vor Ort neue Möglichkeiten zur Freizeitbeschäftigung für junge Menschen – denn Fußball verbindet. Das beweist auch inzwischen die Aufnahme der traditionsreichen Bolzplatzkultur in das Landesinventar des immateriellen Kulturerbes des Landes NRW. Dort wird seit 2018 der Bolzplatz als »jugendkulturelle Form der gesellschaftlichen Selbstorganisation« geführt.

Alle Interessierten sind zum Treffen mit der Nachbarschaft am 22. Mai eingeladen. Auch werden Fotos gesucht, die vielleicht in vergangenen Zeiten auf dem alten Bolzplatz oder Spielplatz entstanden sind. Kontakt kann per E-Mail (knup@knup.org), oder Telefon (05202/490032) aufgenommen werden.

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