2024-02-27_treffen

Demokratie geht nur mit Antifaschismus!

Heute, am 27. Februar 2024, wird von der Schüler*innenvertretung des Niklas-Luhmann-Gymnasiums und vom Bürgermeister der Stadt Oerlinghausen zur Demonstration »Für Vielfalt und Toleranz« aufgerufen. Das KNUP beteiligt sich bei der Demonstration und ruft mit auf.

Da es dem KNUP heute leider verwehrt wurde eine Rede zu halten, hier einige Worte der »Politgruppe« …

Rassistischer Normalzustand
Die »Correctiv«-Recherchen haben einmal mehr gezeigt, dass die AfD eine offen extrem rechte Partei ist. Dass auch CDU-Politikerinnen und rechte Unternehmerinnen an dem Treffen beteiligt waren, ist angesichts der migrationsfeindlichen Haltung der CDU wenig verwunderlich. Doch während die AfD im Geheimen „Remigrationspläne“ schmiedet, ist der Rechtsruck in der Gesellschaft bereits überall zu spüren. Gleichzeitig macht Europa die Grenzen dicht und „reformiert“ das »Gemeinsame Europäische Asylsystem« – das Asylrecht wird immer weiter beschnitten – praktisch abgeschafft und grundlegende Menschenrechte für Asylsuchende eingeschränkt. Massenhafte Abschiebungen, ganz nach der Forderung von Bundeskanzler Olaf Scholz: „Wir müssen endlich im großen Stil abschieben!“, sind bereits jetzt Realität, ohne dass die AfD überhaupt in der Regierung sitzt. Umso absurder ist es, dass Politikerinnen der Regierungsparteien sich jetzt auf Demonstrationen „gegen Rechts“ als die großen Antirassistinnen präsentieren, während sie selbst rechte, migrationsfeindliche Politik betreiben und durch soziale Kürzungen der AfD die Wähler*innen in die Arme treiben.

»Grenzenlose Solidarität«
Doch wir sollten uns nicht daran gewöhnen, dass jeden Tag Menschen im Mittelmeer sterben und dass Seenotrettung kriminalisiert wird, nicht gewöhnen an den rassistischen Normalzustand der Menschen aufgrund ihrer Herkunft in unterschiedliche Nationalstaaten trennt. Stattdessen möchten wir uns solidarisieren, solidarisieren mit den Menschen die alltäglich Rassismus, Antisemitismus und Ausgrenzung erfahren. In der Schule, bei der Arbeit, auf der Straße, auf dem Amt, durch die Polizei, und durch die Bundespolitik. Seit Jahren wird befeuert, ignoriert und damit der Weg für den Erfolg der AfD bereitet.

Oerlinghausen und die Mär vom „Sommermärchen“
In einem Aufruf zur Demonstration wird von Bürgermeister Dirk Becker geträumt, wie schön das „Sommermärchen 2006“ der Männer-Fußball-WM war — skurril und gleichzeitig ließ dieses Zitat viele Menschen in Oerlinghausen zusammenzucken. Massenevents mit nationalen Symboliken haben noch nie etwas Gutes hervorgebracht: Ist es doch selbiges Event gewesen, dass durch seine „unverkrampfte“ Deutschtümelei, nicht nur für gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit verantwortlich war, sondern auch den Boden für die extrem rechte Bürger*innenbewegung „pro Deutschland“ bereitete und nachhaltig den Umgang mit einer deutsch-nationalen Identität veränderte: Es folgten 2013 die rechtspopulistische und extrem rechte AfD, sowie die islam- und fremdenfeindliche, völkische, rassistische und extrem rechte Organisation „Pegida“.

Kontinuität auch in Oerlinghausen
2018 war die letzte zivilgesellschaftlich organisierte Anti-AfD-Demonstration in Oerlinghausen. Lokale Parteigrößen aus CDU, FDP und Freie Wähler wandten sich der Demonstration ab, blieben fern und glänzten mit Aussagen wie, „Der Erfolg der Partei (AfD, Anm. d. Verf.) liegt meines Erachtens zum großen Teil darin, dass ihr durch solche Aktionen wie Demonstrationen zu viel Aufmerksamkeit zuteilwird.“ (H. J. Hünerbein/stellv. Fraktionsvorsitzender CDU Oerlinghausen, Mai 2018) — herunterspielen, fehleinschätzen, ignorieren, bundespolitsche — Kontinuitäten.

Und nein, die AfD hat nicht „jetzt vor wenigen Wochen, bei dem Treffen in Potsdam die Masken fallengelassen und das Gedankengut gezeigt, was wirklich dahintersteht.“ (O-Ton: Bürgermeister Dirk Becker). Das ist eine Verklärung von Tatsachen! Die AfD war, ist und bleibt offen extrem rechts, menschen- und demokratiefeindlich.

Und hey, „Oerlinghausen steht auf!“ – allein dieser Titel zeugt von einer Unsensibilität auf lokaler Ebene. In Nachbarstädten gehen unter solchen Slogans, Neonazis, Schwurblerinnen, Reichsbürgerinnen, Völkische mit AfD Hand in Hand spazieren. Also anders! „Oerlinghausen – Augen auf!“

Nehmen wir also das von der Schülerinnenvertretung und Bürgermeister ins Leben gerufene „Bündnis für Demokratie“ als letzte Chance! Damit der wunderschön klingende Satz „Für Rechtsextremisten ist in unserer Stadt und in unserem Land kein Platz!“ Wirklichkeit wird, muss es mehr als Lippenbekenntnisse geben. Denn aktuell ist in der Stadt und im Land Platz: Sei es im Bekannten- und Kolleginnenkreis, Verein, in der Kneipe und sonst wo! Bei den letzten Wahlen wählten durchschnittlich 700 Menschen, 7,5 %, in Oerlinghausen die AfD.

Der ehemalige CDU-Fraktionsvorsitzende Frank Böning, der aufgrund seiner Nähe zu extrem Rechten Organisationen, seinen Posten verliert und für ein lokalpolitisches Beben sorgt, kommt, als wäre nichts gewesen als Lehrer an die Heinz-Sielmann-Schule. Ungeachtet, dass er noch Jahre zuvor in Verfassungsschutz-Dokumenten, bei Treffen der erst 2023 verbotenen „Artgemeinschaft“ auftaucht und noch immer die Nähe zur AfD sucht. Jahre fehlte die politische Auseinandersetzung. Lokal ist es ein Abklatsch von dem, was sich bundespolitisch abbildet. 2008 verabschiedete der Rat der Stadt Oerlinghausen eine klare Resolution gegen „jede Form von Neonationalsozialismus, Menschenverachtung, Diskriminierung und Vorurteilen“. Doch den Worten „für antifaschistische Aufklärung“ folgten keine Taten.

Das Bündnis könnte und sollte nun Rechte Räume benennen, aufklären und positiv besetzen. Nur so kann der AfD auf lokaler Ebene etwas entgegengesetzt werden, damit sie weiterhin in Oerlinghausen im politischen Raum keinen Fuß fassen kann!

Unterstützt lokale Gruppen, die sich gegen Rassismus, Nationalismus und gegen die extreme Rechte stellen — unterstützt Betroffene und hört ihnen zu!
»Für die Freiheit, für das Leben!«

Achso: Warum eigentlich dieser Flyer? Ganz einfach: Weil es dem KNUP als lokale Institution, die sich seit Jahrzehnten antifaschistisch einsetzt und eben aus diesem Grund selbst Opfer von Rechten Angriffen wurde, leider durch den Bürgermeister verwehrt wurde, einen Redebeitrag beizutragen, da die Redner*innen-Liste „voll“ war. Dieses ist bedauernswert und enttäuschend.

Demokratie geht nur mit Antifaschismus!
Die Politgruppe vom KNUP, dem Soziokulturellen Zentrum Oerlinghausen

-> Seit bald 50 Jahren steht das KNUP (früher als JZO) für selbstverwaltete Jugend- und Kulturarbeit mit einer politischen Auseinandersetzung. Die Politgruppe engagiert sich und setzt sich mit aktuellen lokalen und überregionalen Thematiken auseinander. Redet mit! Werdet aktiv, organisiert euch, bringt euch ein, schafft eine antifaschistische Kultur!

knupkino-pixi

»KNUP-Kino« stellt Programm vor

-Filme jeden letzten Freitag im Monat-

Augen auf in der Stadt! Das KNUP präsentiert das »KNUP-Kino«-Programm 2024!
🎞️ 11 Monate — 11 Filme – dazu gibt´s ein wunderschönes „KNUP-Pixi-Büchlein“ mit allen Infos zu den Filmen.

Die Veranstaltungsgruppe vom KNUP, stellt in diesen Tagen den Veranstaltungsplan für 2024 vor. Neben Konzerten, Vorträgen, Lesungen und Partys wird es in diesem Jahr wieder eine Kino-Veranstaltungsreihe mit dem Titel »KNUP-Kino« geben. Jeden letzten Freitag im Monat wird hierfür die Leinwand in der Cnaipe, der Halle oder im Sommer auch im Garten als Open-Air-Veranstaltung, ausgerollt. Die Auswahl der Filme reicht von Komödie, Spielfilm zu Drama, bis hin zu Science-Fiction und Dokumentation. Im Sommer werden zwei Musikfilme als Open-Air über eine große Leinwand präsentiert.

Den Start macht der Film »We want sex«, eine britische Komödie, ab 12 Jahren. Der Film schildert die historische Auseinandersetzung um „Sex Equality“, die sich 1968 ereignete und den englischen Frauen zwei Jahre später ein Gleichstellungsgesetz bescherte. Mit prägnanten Forderungen gingen Frauen in den Streik – ungeachtet der heftigen Widerstände, die ihnen bald entgegenschlugen. Der Film wird im Rahmen des Internationalen Frauentags gezeigt.
Etwa vierzig Personen fassen die Veranstaltungsräume bei einer Kino-Veranstaltung im KNUP — im Sommer der Garten entsprechend mehr. Neben Getränken gibt es Salziges, Süßes oder Saures als »Snack im Glas« bei »KNUP-Kino«-Veranstaltungen.
Um 19:00 Uhr beginnt der Einlass, der Eintritt zum »KNUP-Kino« beträgt 5,00 €.

»Awareness-Workshop« & KNUP-Jahresausklang

Bei einem Workshop-Wochenende am 25. und 26. November wird sich mit dem Thema »Awareness« auseinandergesetzt werden. Zielgruppe sind Jugendliche bis 27 Jahre, doch auch alle andere Interessierte können an dem kostenlosen Workshop teilnehmen.

Es passiert immer wieder, eigentlich möchte man einfach einen schönen Abend, eine tolle Feier oder ähnliche Veranstaltung haben und dann geschehen Grenzüberschreitungen und Diskriminierungserfahrungen. Und daraus folgt dann häufig die ratlose Frage, wie damit umgegangen werden kann? Für solche Alltagssituationen gibt es Konzepte aus der »Awareness-Arbeit«. Das Wort kommt aus dem englischen und bedeutet »sich bewusst sein«.

Der Workshop wird Grundlagen vermitteln und beleuchten was »Awareness« eigentlich bedeutet und wie sie in verschiedenen Situationen genutzt werden kann. Erarbeitet werden soll, wie Situationen und Räume bewusst gestaltet und reflektiert werden können und wie das im Alltag und der Arbeit eingebaut werden kann. Auch wird es um Reflexion eigener Positionen und Privilegien gehen.

Angeleitet wird der Workshop von zwei Menschen, die Teil der »Bildungsarbeit und Prozessbegleitung – AURORA« sind. Dabei begleiten sie Gruppenprozesse und beraten zugemeinschaftsbasierten Umgängen mit zwischenmenschlicher Gewalt.

Auch das KNUP soll ein Ort sein, in dem sich alle Menschen sicher fühlen. Hierzu wird es in Zukunft ein »Awareness-Team« geben und ein Konzept für Veranstaltungen ausgearbeitet. Gleichzeitig arbeiten die Aktiven vom KNUP derzeit an einem Schutzkonzept für die Kinder- und Jugendarbeit im KNUP.

Am Samstag, den 25. November beginnt der Workshop um 10:00 Uhr und endet um 17:30 Uhr. Am zweiten Tag ist um 11:00 Uhr Beginn und ebenfalls um 17:30 Uhr Ende.In den Mittagspausen wird es veganes Essen geben. Anmeldungen werden via E-Mail (veranstaltung@knup.org), oder telefonisch (AB) über 0 52 02 / 49 00 32 angenommen – Anmeldeschluss ist der 11.11.2023, aber auch darüber hinaus werden Anmeldungen erst einmal gesammelt.

KNUP-Jahresausklang

Im Dezember geht es am 6.12. gleich mit dem »Nikolausmarkt« weiter: Am 6.12. ist das KNUP zum zweiten Mal mit einem Stand beim »Nikolausmarkt« in Helpup. Und bereits letztes Jahr war es wirklich super schön.

Am 9.12. ist das KNUP beim »Bergstadt-Advent«, dem Oerlinghauser Weihnachtsmarkt – dieses Jahr auch endlich wieder mit Live-Musik am KNUP-Stand: Ab ca. 20:30 Uhr wird »Rodi« (Akustikpunk aus Leipzig) im großen Zelt spielen. Bisher war Rodi als Sänger von »100 Kilo Herz« bekannt, nun steigt er aus – zu groß werden ihn die Bühnen, also auf nach Oerlinghausen! Schaut unbedingt rum und trinkt den einen oder anderen wärmenden Glühwein, oder probiert das klassische »Chili sin carne«. Das ist übrigens oft schnell weg, daher wird dieses Jahr ein wenig mehr eingeplant.

Die diesjährige Jahreshauptversammlung für alle KNUP-Vereinsmitglieder und Fördermitglieder geht am 17.12. über die Bühne. Vormerken und vielleicht auch das KNUP mit einer (individuellen!) Mitgliedschaft unterstützen. Viva autonomia!

Am 24.12. gibt es wieder die legendäre »Heilige-Cnaipe« im Haus. Vor dem Haus wieder mit Lagerfeuer! Also in den kommenden Wochen geht nochmal einiges! Und die ersten Termine für 2024 stehen bereits … schaut in die Termine!

HUGH2023

Haus- und Gartenfest mit Flohmarkt

Das KNUP lädt zum Zusammenkommen rund um das Haus ein. Am Samstag, den 13. Mai 2023 wird am selbstverwalteten Soziokulturellen Zentrum das »Haus- und Gartenfest« gefeiert. Um 14 Uhr startet die Veranstaltung mit einem Flohmarkt im Garten. Ein großes Kaffee und Kuchenbuffet am Nachmittag wird dem von der Agenda 21, dem Verkehrs- und Verschönerungsverein Helpup und dem KNUP, veranstalteten Flohmarkt begleiten. Diese Kooperation ist bisher einmalig und bringt gleich drei aktive und unterschiedliche Institutionen aus den Ortsteilen zusammen. Auch die Südstadtgärten Oerlinghausen werden sich mit einem Pflanzen & Samen-Markt am Haus- und Gartenfest beteiligen.

Von 14 bis 18 Uhr wird zum Schlendern, Stöbern und Feilschen eingeladen. Eingeladen sind auch private Standbetreiber*innen, die sich mit einem Stand beteiligen möchten. Hierzu bitten die Veranstaltenden um eine vorherige Anmeldung bei der Agenda: 05202/5537 oder meyer.baerbel@online.de. Als Stand-Gebühr soll ein selbstgebackener Kuchen dienen. Der Aufbau der Stände beginnt um 13 Uhr.“

Das KNUP wird wieder Hausführungen durchführen, bei denen die Chance besteht mit den Aktiven in das Gespräch zu kommen, sich das Haus und den Garten anzuschauen und von spannenden Projekten, Ideen und Veranstaltungen zu erfahren. In den Abendstunden wird ein Lagerfeuer entfacht, bevor es erstmalig einen musikalischen Auftritt auf der neuen Außenbühne des KNUP geben wird. Musiker Matze Rossi ist aus Schweinfurt zu Gast. Er begeistert mit seiner Stimme und Gitarre und holt die Menschen mit seiner Energie und unbedarfte Herangehensweise seiner Punkrockwurzeln ab. Schnell wird spürbar, dass er die Musik lebt, liebt und gerne teilt. Das Konzert beginnt um 20 Uhr – der Eintritt ist frei!

Endlich wieder Konzerte

Endlich wieder Konzerte

Im autonomen Soziokulturellen Zentrum KNUP finden ab Mai wieder Konzerte statt. Die Corona-Pause wurde genutzt, um die komplette Veranstaltungshalle zu renovieren. Auch die Sound- und Lichttechnik wurde erneuert und kommt auch in Zukunft mobil auf der neuen Außenbühne zum Einsatz. Rund 1,5 km Sound-, Licht-, Netzwerk- und Stromkabel wurden in den vergangenen Monaten dafür verlegt. Ermöglicht wurden die Investitionen durch Förderungen durch Bundesmittel aus dem Programm »Neustart Kultur«. Insbesondere durch die vielen Lichtinstallationen kommen die verschiedenen Veranstaltungsräume besonders zur Geltung und machen zum Beispiel die »Cnaipe« zu einem gemütlichen Ort, mit dem Charme des alten Gemäuers.

Im Sommer 2022 begannen die Vorbereitungen für das Programm in diesem Jahr. Nach rund 3,5 Jahren kann es nun neben dem wöchentlichen Programm (dienstags »KNUP-Küche«, freitags »Freitags-Cnaipe«, diverse Gruppentreffen) endlich wieder mit Konzerten losgehen.

„Kultur von unten, Kultur in der Provinz!“
Die Konzert-Veranstaltungen starten mit einem besonderen Sonntags-Matineé am 7. Mai mit »Paul Gerlinger« aus Mannheim und »My Sister Grenadine« aus Berlin. Mit Paul Gerlinger konnte ein Newcomer aus dem Bereich Singer/Songwriter für einen Auftritt gewonnen werden. Musiker Vincenz Kokot von My Sister Grenadine (minimalistischer Folk) wird seine Deutschlandtour in Oerlinghausen abschließen.

Beim Haus- und Gartenfest am 13. Mai wird erstmals die Außenbühne bespielt. Singer/Songwriter Matze Rossi wird zu Gast sein und den Tag mit seinem Live-Auftritt ausklingen lassen. Das Konzept vom Haus spiegelt sich bei den verschiedenen musikalischen Abenden und insbesondere bei der Zusammensetzung der Bands wieder. Als Träger der offenen Jugendarbeit wird das KNUP weiterhin durch das Kreisjugendamt Lippe gefördert.

Als nächste Veranstaltung wird am Freitag, den 21. April ein Vortrag mit dem Titel »Die Netzwerke der Klimaleugner*innen« vom Soziologen und Publizisten Andreas Kemper stattfinden.

Die Veranstaltungen 2023 im Überblick:
[24.03.2023 – KNUP-Kino: Gegen den Strom – Abgetaucht in Venezuela mit Filmgespräch]
21.04.2023 – Vortrag: »Die Netzwerke der Klimaleugner*innen« von Andreas Kemper
07.05.2023 – Matineé-Konzert: Paul Gerlinger (Solo) + My Sister Grenadine
13.05.2023 – Haus- und Gartenfest mit Matze Rossi (Solo)
21.06.2023 – »School´s Out Party!«
23.06.2023 – Konzert: Tigeryouth + SYN + Swan Songs
05.08.2023 – KNUP-Kino-Open-Air: »Rise Up«
18.08.2023 – KNUP-Kino: »Das Experiment Rojava – Eine Gesellschaft im Aufbruch«
01.09.2023 – KNUP-Kino: »Kobanê«
30.09.2023 – Feministischer Abend: Vortrag & Konzert
07.10.2023 – Konzert: The Sensitives + weitere
21.10.2023 – Konzert: Freidenkeralarm + Hauptsachedurch + Pogopanik

+++ Weitere Veranstaltungen folgen +++

Außenbühne KNUP

Eine Außenbühne und Förderungen

Die bisherige Coronazeit wurde genutzt. Unter erschwerten Bedingungen wie Kontaktbeschränkungen und anderen Infektionsschutzmaßnahmen starteten umfangreiche Umbauten und Renovierungen. Diese fingen im Eingangsbereich an und nach und nach wurden Küche, Cnaipe, Veranstaltungshalle und Gruppenräume neugestaltet.

Nun war es endlich soweit! Im Garten wurde über den Sommer eine Außenbühne installiert. Eine Traverse für mobile Veranstaltungstechnik wie LED-Strahler, Beamer und Leinwand wurden vor kurzem angebracht, sodass für das kommende Jahr bereits Veranstaltungen geplant werden können. Insbesondere Akustik-Musiker*innen soll damit eine neue Auftrittsmöglichkeit geboten werden. Auch Open-Air-Film-Vorführungen können nun im KNUP-Garten auf großer Leinwand stattfinden. Ein historischer DDR-Bauwagen im Hintergrund rundet das Bild ab. Im Winter soll dieser noch um- und ausgebaut werden. Verschiedenste nachhaltig gestaltete Holz-Sitzmöbel wurden für die Außenveranstaltungen angeschafft oder gebaut. Ermöglicht wurde der Bühnenbau durch die Jugendförderung des Kreises Lippe im Rahmen des Programms »Aufholen nach Corona«. Das Staatsministerium für Kultur und Medien hat die Erweiterung der Veranstaltungsmöglichkeiten im Außenbereich durch Bundesmittel aus dem Programm »Neustart Kultur« gefördert. Seit Ende letzten Jahres konnten Anträge beim »Bundesverband Soziokultur« eingereicht werden. Im Frühjahr bekam das KNUP den Förderungsbescheid.

Neben der Organisation und Renovierung des soziokulturellen Zentrums finden wöchentlich die »KNUP-Küche« und die »Freitags-Cnaipe« in den frisch renovierten Räumen statt. Gruppen wie die Veranstaltungsgruppe treffen sich regelmäßig und auch so ist das Haus oft geöffnet und lädt zum Verweilen ein. Alle zwei Wochen findet die Hausversammlung im neuen Gruppenraum statt, der in den kommenden Wochen seine neue digitale Ausstattung durch die »OerliJugend« und die Stadt Oerlinghausen erhält. Ein historischer Moment – denn es mag bald dreißig Jahre her sein, dass das Haus städtische Gelder bekommen hat.

In der »Cnaipe« wurde bei der Umgestaltung darauf geachtet, dass bei der dreißig Quadratmeter großen Fläche mehr Platz geschaffen wird. Veranstaltungstechnik sorgt für eine multifunktionale Nutzung für musikalische Auftritte, Lesungen, Vorträge und aber auch Film-Vorführungen. Die ersten Termine stehen bereits fest:

Am Donnerstag, den 27. Oktober wird der Film »Für Sama« gezeigt, eine Dokumentation über den syrischen Bürgerkrieg. Ein Monat später, am 24. November befasst sich die Doku »Freie Räume« mit der Geschichte der Jugendzentrumsbewegung, aus der auch das KNUP (noch als JZO) hervorging. Filmemacher Tobias Frindt wird für ein Filmgespräch zur Verfügung stehen. Am 2. November wird die mehrfach ausgezeichnete Journalistin Andrea Röpke im Rahmen einer Vortragsveranstaltung über völkische und rechtsextreme Gruppierungen auf dem Land berichten. Auch wird Bezug auf rechtsextreme Strömungen im Kreis Lippe genommen. Die Veranstaltungen werden ebenfalls durch das Bundesprogramm »Neustart Kultur« gefördert.

Banner machen auf den Bolzplatz aufmerksam

Bolzplatz wieder nutzbar

Das Soziokulturelle Zentrum Oerlinghausen KNUP hat in den vergangenen zwei Jahren den ehemaligen Bolzplatz an der B66, direkt neben dem KNUP an der Detmolder Straße, wieder nutzbar gemacht. Nun ist es soweit: Ab sofort steht der Platz der Öffentlichkeit wieder zur Verfügung, nachdem er etwa acht Jahre brach lag und immer mehr verwucherte.

In den letzten Jahren sind viele junge Familien in das Wohngebiet Querriegel und in die Nachbarschaft gezogen. Das KNUP möchte den Kindern und Jugendlichen wieder einen Platz zum Bolzen und Spielen ermöglichen.

Das KNUP war bereits im Jahr 2019 an die Eigentümerin der Fläche, die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, herangetreten und hatte konkrete Forderungen gestellt: Eine Rodung der Brombeerbüsche, die bereits die Mitte des Platzes erreichten und ein anschließendes Fräsen der unebenen Fläche. Erst dann würde sich das Soziokulturelle Zentrum auf eine Anmietung der rund 3.000 Quadratmeter großen Fläche einlassen. Im vergangenen Jahr wurden dann die Arbeiten umgesetzt. Mit schwerem Gerät wurden Büsche und Gehölz entfernt und die Fläche anschließend begradigt. Im Sommer konnte der Rasen das erste Mal gemäht werden – noch am gleichen Tag spielten Kinder auf der Wiese Fußball. Für den Übergang stellte sich ein Garten-Landschaftsbetrieb aus Helpup zur Verfügung, dass das Gelände nicht wieder verwucherte. Gespräche mit der Stadtverwaltung folgten und ermöglichen nun im Rahmen der Jugend- und Sozialraumförderung einen regelmäßigen Rasenschnitt durch den Bauhof. Angedacht ist, dass die regelmäßige Pflege, wie das Schneiden von Büschen und Bäumen, durch das KNUP zusammen mit der Nachbarschaft übernommen wird. Hierzu hat das KNUP in den letzten Tagen Flyer mit einer Einladung zu einem Treffen auf dem Bolzplatz, am Sonntag den 22. Mai um 14 Uhr, verteilt. Dort ist auch Raum für Fragen und Ideen, sowie natürlich für ein gegenseitiges Kennenlernen.

Das Projekt Bolzplatz ist insbesondere für die Nachbarschaft gedacht, daher wäre es toll, wenn auch vielleicht ein bis zwei Mal im Jahr dort gemeinsam klar Schiff gemacht werden kann.

Die Geschichte des Bolzplatzes geht inzwischen über 50 Jahre zurück, nachdem Familie Berkemeier ihr rund 8000 qm großes Grundstück mit den zwei Häusern an das damalige Bundesvermögensamt, aufgrund von Straßenerweiterungen, verkaufte. Die Stadt richtete einen Bolzplatz auf dem nun öffentlichen Gelände ein. Im oberen Bereich standen anfangs noch ein paar Spielgeräte. Im Jahr 2006 endete die Nutzung durch die Stadt Oerlinghausen. Der Stadtrat verfolgte das Konzept »Klasse statt Masse« bei öffentlichen Spielplätzen. Das KNUP, damals noch JZO, übernahm die Fläche. Nach acht Jahren und einigen Fußballturnieren war wieder Schluss, da die Fläche durch Baumrodungen in Mitleidenschaft gezogen wurde. Man trennte sich von dem Gelände da auch die Pflege immer aufwendiger wurde.

Nun hängen zwei große Banner mit der Aufschrift »Bolzplatz am KNUP« am Ballfangzaun und es wurden zwei Bänke und ein Mülleimer aufgestellt. Finanziert wurden die Bänke und der Mülleimer durch das Förderprogramm »Gemeinschaft gestalten – engagierte Nachbarschaft leben« vom Land NRW, sowie durch eine Spende der Bürgerstiftung Leopoldshöhe.

Mit der Wiederbelebung des Platzes sieht das KNUP vor Ort neue Möglichkeiten zur Freizeitbeschäftigung für junge Menschen – denn Fußball verbindet. Das beweist auch inzwischen die Aufnahme der traditionsreichen Bolzplatzkultur in das Landesinventar des immateriellen Kulturerbes des Landes NRW. Dort wird seit 2018 der Bolzplatz als »jugendkulturelle Form der gesellschaftlichen Selbstorganisation« geführt.

Alle Interessierten sind zum Treffen mit der Nachbarschaft am 22. Mai eingeladen. Auch werden Fotos gesucht, die vielleicht in vergangenen Zeiten auf dem alten Bolzplatz oder Spielplatz entstanden sind. Kontakt kann per E-Mail (knup@knup.org), oder Telefon (05202/490032) aufgenommen werden.

Ankündigung Bauwoche

Bauwoche im April

Die Bauwoche in der ersten April-Woche soll möglichst vielen Menschen die Teilnahme an gemeinsamen Renovierungen ermöglichen. Jede:r kommt und geht wie es passt und bringt Erfahrungen, Können und Ideen ein. Auch wer keine Vorkenntnisse hat, ist herzlich willkommen, denn man kann beim gemeinsamen Werkeln auch immer etwas dazulernen.

Seit Beginn der Corona-Pandemie wird die veranstaltungsfreie Zeit im KNUP für Renovierungen und Umgestaltungen von Räumen genutzt. Jetzt soll die Cnaipe renoviert werden und dazu braucht es möglichst viele helfende Hände. Hier nur ein paar Dinge, die dazu gehören: Verputzarbeiten, ein neuer Anstrich, Licht, Ausstattung, Möbel.

Doch dabei soll es nicht bleiben: Auch andere Baustellen und Gartenprojekte können angepackt werden. Gemeinsame Frühstücke und auch Abendessen gehören dazu, die Verpflegung geht natürlich aufs Haus. Abends wird z.B. gegrillt und Lagerfeuer gemacht. Es ist auch möglich vor Ort zu zelten oder im eigenen
Camper zu übernachten.

Die Bauwoche wird mit einer gemeinsamen Feier am Freitag, den 8. April abgeschlossen.

+++ Teilnahme kostenfrei | ohne Anmeldung | täglich ab 11 Uhr +++

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Unterstützung von humanitären Hilfen

Das KNUP verurteilt den Angriffskrieg des russischen Regimes. Solidarität gilt allen Menschen die weltweit unter kriegerischen Auseinandersetzungen leiden und gezwungen sind zu fliehen.

Unterstützt die humanitären Hilfen – Mitgliedschaften und regelmäßige Spenden helfen den Organisationen und damit direkt vor Ort – hier einige Beispiele:

www.aerzte-ohne-grenzen.de

www.aktion-deutschland-hilft.de

www.fh-l.org (Flüchtlingshilfe Lippe)

www.helpupmitherzundhand.de

www.mission-lifeline.de

www.proasyl.de

www.sea-watch.org

www.seebruecke.org

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Weg mit Agnes-Miegel!

Aufgrund der aktuellen politischen Diskussionen im Rat der Stadt Oerlinghausen und der damit verbundenen Berichterstattung in der lokalen Presse zur Umbenennung (bzw. Nicht-Umbenennung) des Agnes-Miegel-Wegs hat die neu gegründete »Politgruppe« des KNUP folgenden Leserbrief veröffentlicht:

»Weg mit Agnes-Miegel!«

»Ich traue auf Gott und den Führer, nicht so kindlich und bequem, wie Viele es tun, sondern so, wie man als Deutscher und Ostgermane seinem Schicksal vertraut.« schrieb Miegel 1939. Nur ein Beispiel für die nationalsozialistische Gesinnung der NS-Dichterin.
Zehn Jahre nach einem ersten Anlauf beschäftigt sich nun der Rat der Stadt Oerlinghausen aufgrund eines Bürgerantrags erneut mit der Umbenennung des Agnes-Miegel-Wegs. Dass mit dem Straßennamen eine nationalsozialistische Heimatdichterin geehrt wird, sollte Grund genug sein, eben jener Straße einen neuen Namen zu geben.

Erstaunlicherweise fasst gerade die SPD das Thema mit Samthandschuhen an und spricht von einer »schwierigen Frage«. Vergebens erwartet man von den sozialdemokratischen Kräften einen ganz anderen Ton, insbesondere der eigenen Geschichte wegen. Aber: Die veraltete Idee eines Zusatzschildes wird wieder auf den Tisch gebracht, um zu erklären, dass es sich bei Miegel um eine NS-Stütze und Anhängerin der NS-Bewegung handelt. Im Ernst? Mit solch einer „Alibi-Lösung“ soll in Oerlinghausen so mit einem belasteten Straßennamen umgegangen werden? Bei CDU, FDP und der Initiative Oerlinghausen wurde das Thema »kontrovers diskutiert« – Ergebnis: man gibt sich unbeholfen. Einzig der Bürgermeister und die Grünen finden klare Worte, beweisen Haltung und lehnen den Straßennamen ab.

Gleichzeitig wurde von Anwohner:innen ein Antrag auf Nichtumbenennung eingereicht. Und dieser bekommt einen bitteren Beigeschmack: Dieser enthält Zitate der Agnes-Miegel-Gesellschaft, von einem damaligen AfD-Politiker. Doch auch so ist der Antrag auf Nichtumbenennung vollends indiskutabel – es werden ausschließlich wirtschaftliche Argumente genannt, die eins zu eins aus einem vor zehn Jahren bereits eingebrachten Antrag stammen. Es scheint den Antragstellenden hier nicht um eine Abgrenzung zu einer nationalsozialistischen Dichterin zu gehen, sondern um die eigene Bequemlichkeit.


Bereits bei der letzten Ratssitzung am 27. Januar, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, hätten die bereits vor 10 Jahren im Rat vertretenen Parteien zeigen können, dass man in dieser langen Zeit dazu gelernt hat – vergebens. Dann aber jetzt! Der Stadtrat sollte am 3. März nun endlich die Chance nutzen und Expertenberichten sowie wissenschaftlichen Beiräten anderer Städte folgen und eine Änderung dieses untragbaren Straßennamens beschließen.


Politgruppe des KNUP – Soziokulturelles Zentrum Oerlinghausen e. V.
Detmolder Straße 102, Oerlinghausen
– Februar
2022 –