Jugend– und Kulturzentrum entwickelt sich zum Soziokulturellen Zentrum
Nach 45 Jahren als selbstverwaltetes Jugend– und Kulturzentrum schlägt das JZO als KNUP neue Wege ein. In den vergangenen zwei Jahren haben sich die jungen Menschen intensiv mit der vergangenen Entwicklung und zukünftigen Ausrichtung des autonomen Jugendzentrums an der Detmolder Straße beschäftigt.
Die Weiterentwicklung zum Soziokulturellen Zentrum ist eine logische Konsequenz gesellschaftlicher Entwicklungen und soll eine zukunftsfähige Neuausrichtung für das selbstverwaltete Zentrum bilden. Das KNUP soll ein Ort sein, der alle Generationen verbindet und mehr Menschen und Gruppen Kommunikations–, Begegnungs– und Veranstaltungsräume für kulturelle, sowie gesellschaftliche und politische Initiative eröffnet. Dadurch sollen regionale Projekte gestärkt und ehrenamtliches Engagement gefördert werden. Menschen sollen dazu bewegt werden, Initiative zu ergreifen und sich für gemeinsame Interessen einzusetzen, eigene Ideen gemeinsam zu verwirklichen und das unabhängig vom Alter oder Herkunft. Jugendzentren im klassischen Sinne sind nicht mehr zeitgemäß – vielmehr soll es in Zukunft um eine breit aufgestellte Altersstruktur gehen. Projekte von Jugendlichen und mit Jugendlichen gehören weiterhin dazu. Das KNUP soll auch zukünftig ein Ort für Jugendliche und junge Menschen zur kulturellen und politischen Teilnahme bleiben.
Neuer Name, bleibende Grundstruktur
Der Begriff KNUP steht in Verbindung zu vergangenen Zeiten, denn bereits vor Jahrzehnten tauchte er im Veranstaltungsprogramm auf. Die Umbenennung ist für den Verein ein großer Schritt, denn mit dem JZO verbinden Generationen Oerlinghauser Jugendliche viele Erinnerungen. Die Umstrukturierung des Konzepts – weg vom Jugendzentrum – soll aber klar ersichtlich sein und den Weg für viele weitere Jahre selbstverwalteter, soziokultureller Arbeit bereiten. Grundstrukturen wie die Hausversammlung und verschiedenen Arbeits– und Projektgruppen
bleiben grundsätzlich erhalten. Die Satzung des Vereins wurde erweitert und aktualisiert. Das KNUP ist weiterhin anerkannter Träger der offenen Jugendarbeit. Alle Änderungen sind das Ergebnis von Diskussionen, an denen aktive Jugendliche und auch ehemalige JZ‘ler*innen beteiligt waren.
Renovierungen zu Corona–Zeiten
Die veranstaltungsfreie Zeit aufgrund von Corona wurde für umfangreiche Renovierungen genutzt. Der Eingangsbereich, die Küche und das Büro sind fertiggestellt, doch die Veranstaltungshalle ist zurzeit noch eine Baustelle. Dafür steht neue Veranstaltungstechnik zum Einbau bereit. Die Bühne wird in Zukunft von einer Traverse umrahmt, an der die neue LED–Beleuchtung installiert wird. Auch das Herzstück des Hauses, die „Cnaipe“, soll in naher Zukunft renoviert werden, im nächsten Jahr die Gruppen– und Backstage–Räume. Die Arbeiten am rund 3500 m² großen Gelände rund um das Haus haben schon viele Anwohner*innen aufmerksam werden lassen. Denn nicht nur an der Einfahrt mit den alten Obstbäumen wird gearbeitet, auf der anderen Seite des Geländes wird ein Gemeinschaftsgarten
entstehen.
Offen für alle Interessierten
Herausfordernd war die Zeit während der Corona–Lockdowns, da keine Veranstaltungen wie Konzerte, Filmabende oder Vorträge stattfinden konnten. Diese waren in der Vergangenheit oft Anlass für Besucher*innen, das JZO kennenzulernen oder sich aktiv im Verein zu beteiligen. Aktuell befinden sich wieder Veranstaltungen in der Planung, wenn auch unter Vorbehalt der Corona–Entwicklungen. Auch jetzt schon sind alle Interessierten im KNUP willkommen, einfach vorbeizuschauen oder sich einzubringen – zum Beispiel durch Teilnahme an der monatlichen Hausversammlung und durch Beteiligung an Arbeitsgruppen oder Mitwirken bei Projekten. Zur finanziellen Unterstützung besteht neben der normalen Vereinsmitgliedschaft auch die neue Möglichkeit einer Fördermitgliedschaft.